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Femizide: Perspektiven aus Opferschutz, Kriminologie, Moraltheologie, Seelsorge und Beratung:Wenn Männer ihre Partnerinnen töten

„Beziehungstat“ oder „Eifersuchtsdrama“: In Berichten über Tötungen von Frauen durch den (Ex-) Partner verschleiern solche Begriffe die männliche Machtdynamik.
Datum:
Freitag, 10. Oktober 2025 14:00 - Dienstag, 11. November 2025 16:00
Art bzw. Nummer:
A 40095
Von:
Eine Kooperation der Akademie des Bistums Aachen
Ort:
Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Leonhardstraße 18-20
52064 Aachen
Feminzide stoppen – Foto: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice

„Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind. Jede dieser Taten ist eine Tragödie. Häusliche Gewalt kann ein Vorbote solcher schrecklichen Verbrechen sein. Meist kommen die Täter aus dem nahen Umfeld der Opfer. Oft sind Femizide das Ergebnis von langjähriger Gewalt, Kontrolle und tief verwurzelten Machtfantasien. Das ist ein Menschenbild aus dem Mittelalter, das wir nicht tolerieren dürfen und dem wir entschieden entgegentreten müssen. Und zwar in der breiten Fläche der Gesellschaft. Wir müssen das Bewusstsein für Betroffene weiter schärfen und wachsam sein – ob in der eigenen Familie, im Freundeskreis oder auf der Arbeit. Wir müssen Schutzstrukturen stärken und einfacher zugänglich machen. Gefährdete Frauen müssen wir ermutigen: Melden Sie sich sofort, wenn Sie Hilfe brauchen. Sie werden gehört.“ 

Innenminister Herbert Reul, Pressemitteilung zum Forschungsprojekt "Tötungsdelikte zum Nachteil von Frauen in Nordrhein-Westfalen", 15. August 2025

Anliegen, Ziel und Aufbau der Tagung

Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Schicksal. Femizide, Partnerinnentötungen und geschlechtsspezifische Gewalt geschehen in allen gesellschaftlichen Schichten. Diese Todesursache kostet in Deutschland fast jeden zweiten Tag eine Frau das Leben durch die Hand ihres (Ex-) Partners. 

Sie wirksam zu bekämpfen erfordert interdisziplinäre und strukturelle Lösungen. Diese Tagung ist ein Beitrag dazu. 

Eröffnet wird sie durch die Vernissage der Ausstellung "Sicherheitslücke". Die Künstlerin Alexandra Mattern macht damit sichtbar, an welchen Orten Frauen sich gefährdet fühlen. 

Perspektiven der Kriminalprävention, der Kriminologie und Soziologie, der Politik, aber auch der Moraltheologie und Seelsorge werden zusammengeführt.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte sowie an alle Interessierten mit Vorwissen, die sich mit den Hintergründen und Handlungsoptionen zu geschlechtsspezifischer Gewalt auseinandersetzen möchten.

Programm (Änderungen vorbehalten)

Freitag, 10. Oktober 2025

Ausstellungseröffnung Alexandra Mattern, Sicherheitslücke

15:00 Uhr bis 16:30 Uhr

  • Grußwort: Dr. Tim Grüttemeier, Städteregionsrat Aachen
  • Impuls 1: feminizidmap.org, Datenlage zur Dokumentation aller Femi(ni)zide und Tötungsdelikte an Frauen* sowie Mädchen* in Deutschland 
  • Impuls 2: Dr. Julia Habermann, Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr-Universität Bochum, Partnerinnentötungen und deren gerichtliche Sanktionierung 
  • Gespräch: Polizeipräsidium Aachen, feminizidmap, Dr. Julia Habermann 

16:30 Uhr bis 18:00 Uhr 

  • Impuls 3: Fikri Anıl Altıntaş, Toxische Männlichkeiten in interkultureller Betrachtung - (De)-Konstruktion von migrantischer, muslimisch-türkischer Männlichkeit in Deutschland, Abwertungen im Frauenbild 
  • Gespräch: Fikri Anıl Altıntaş, Nadine Pier (Gleichstellungsbeauftragte)

18:15 Uhr Abendessen 

Im Rahmen der „Nacht der offenen Kirchen“ besteht am Abend die Möglichkeit, Geschichten zu teilen, Gebete zu formulieren oder einfach zur Stille. 

Samstag, 11. Oktober 

9:00 Uhr bis 10:30 Uhr 

  • Impuls 4: feminizidmap.de, Begriff „Femizid“ in seiner soziologischen Perspektive 
  • Gespräch: feminizidmap, Nadine Pier, Lilian van Rey (Feminist Law Clinic) 

10:45 Uhr bis 12:15 Uhr 

  • Impuls 5: Julia van der Linde, Gewalt gegen Frauen und Femizid aus moraltheologischer Sicht 
  • Gespräch: Julia van der Linde, Sabine Reinhold, Gefängnisseelsorge, N.N., (psychiatrische Medizin) 

Mittagessen 

13:15 Uhr bis 14:45 Uhr 

  • Raum für Workshops: Wie kann es weitergehen? 

Kaffeepause 

15:15 Uhr bis 16:00 Uhr 

  • Ergebnissicherung und weitere Verabredungen, Übergabe der Ergebnisse an die Politik

Organisatorisches

Veranstalterin

Akademie des Bistums Aachen in Kooperation mit Alexianer Aachen, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V., Evangelisches Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen, Frauen- und Familienseelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Gleichstellungsbeauftragte der StädteRegion Aachen, kfd-Diözesanverband Aachen, Pelgrimsoord Klooster Wittem, Polizeipräsidium Aachen (Prävention und Opferschutz), Vikariat Ostbelgien

Leitung

Dr. Angela Reinders, Akademie des Bistums Aachen, Direktorin

Referierende

Impulse

im Gespräch

Kosten

Dank der Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen in Trägerschaft des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) können wir die Veranstaltung vergünstigt anbieten. 

24,00 € / 16,00 €* Tagungsbeitrag inkl. Tagungsverpflegung ohne Übernachtung und Frühstück

Eine Übernachtung mit Frühstück kann hinzugebucht werden: 
38,30 € / 34,10 €* (Einzelzimmer)
28,30 € / 23,60 €* (Doppelzimmer bei Belegung durch zwei Personen) 

*Die Ermäßigung gilt für Schüler:innen, Studierende (bis zur BAföG-Fördergrenze, das Studium wurde also vor Vollendung des 45. Lebensjahres begonnen), Auszubildende, Bundesfreiwilligendienste sowie Empfänger:innen von Grundsicherung und Arbeitssuchende. Bitte legen Sie einen Nachweis zu Beginn der Veranstaltung vor.

Den Tagungsbeitrag zahlen Sie bitte bei Ankunft an der Rezeption, bar oder per EC-Karte (keine Kreditkarten).

Anmeldung

Bitte über das Anmeldeformular der Akademie des Bistums Aachen:
Wenn Männer ihre Partnerinnen töten - Freitag 10.10.25, 14:00 | Bischöfliche Akademie

oder per E-Mail an: ichnehmeteil@bistum-aachen.de 

Anmeldefrist: 06.10.2025