Angebot kfd Bundesverband:Ist Ehegattensplitting noch zeitgemäß?

„Ehegattensplitting hält Frauen vom Arbeitsmarkt fern“, so rügen EU-Kommission und OECD das nur in Deutschland angewendete, sehr spezielle Steuersparmodell für Ehepaare. Es wird zu 90 Prozent in den alten Bundesländern in Anspruch genommen, vor allem von einkommensstarken Familien und Eheleuten, die nach dem Allein- oder Zuverdiener-Modell leben.

Der Studienteil der Tagung des Ständigen Ausschusses Frauen und Erwerbsarbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Ehegattensplitting: Wer profitiert davon, wen benachteiligt das Steuermodell – und wie fair ist es? Welche Folgen ergeben sich für Frauen und Männer im Lebensverlauf?

Je nach zu versteuerndem Einkommen lassen sich durch das Splitting bis zu einige Tausend Euro sparen – je höher das Einkommen, desto höher der Vorteil. Das deckt sich „mit Erfahrungen aus meiner Praxis. Vor allem die Erfahrung, dass Besserverdienende ganz besonders vom Splitting profitieren. Und vor allem die ältere Generation, wo die Kinder aus dem Haus sind. Das ist eindeutig der Schwerpunkt“, so Reina Becker, Steuerberaterin mit eigener Kanzlei in Westerstede, Niedersachsen. Gleichzeitig kämpft die 57-Jährige seit vielen Jahren vor Gericht gegen die derzeitige Ausgestaltung des Ehegattensplittings, nämlich dagegen, dass der Steuervorteil nur für verheiratete Paare gilt – und alle anderen Lebensgemeinschaften davon ausgeschlossen sind, ob mit oder ohne Kinder.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, Anmeldung bis 16.03.21 unter 0211/44992-74 oder per Mail an ute.chrubasik@kfd.de.