Interview :Was machen wir mit dem Sternchen in der Vision?
„G*ttesbild und Menschenbild neu denken"
„Das Sternchen ist für mich ein Beginn. Der Stern, der uns auf dem Visionsweg leitet. Wir wissen alle noch nicht, wohin er uns führt, wir sind unterwegs.“ So lautet Yasmin Raimundos Credo und ihre Einladung zum mutigen Umgang. „Der viel längere Prozess ist, die Vision ins Leben zu bringen. Dazu gehört auch, sich selbst zu hinterfragen, aus der Komfortzone rauszugehen“, betont sie. „Besonders hat mich gefreut, das Sternchen in der kfd schon vorzufinden, als ich im letzten Jahr dazukam. Gleichzeitig sehe ich, dass die Kirche die binäre Logik jahrhundertelang verteidigt hat und dass wir als Frauenverband auch ganz stark in dieser drin sind.
Wir müssen daher schauen: „Wie können wir die Vielfalt an Frauenleben, die es ja gibt, deutlich machen? Gehören auch nicht-binäre Menschen dazu?“, formuliert die Geistliche Leiterin Fragen, auf die die kfd mit dem Sternchen eine erste Antwort gegeben hat. Raimundo macht allen Mut: „Wir müssen erstmal verstehen, dass die kfd schon immer vielfältig und queer war, ob sichtbar oder unsichtbar. Wenn man sich vorstellt, dass zumindest statistisch in jedem Raum stets ein queerer Mensch sitzt, spricht man ganz anders. Das ist sehr niedrigschwellig. Sprache prägt Denken. Wenn wir anfangen, uns gewisse Dinge bewusst zu machen, ist das zunächst unbequem."