Frauen und Kirche :„Macht Licht an“ vor dem Aachener Dom

„Macht Licht an!“, riefen die Teilnehmenden der Solidaritäts- und Klageandacht, zu der der kfd Diözesanverband Aachen am 12. Dezember auf dem Aachener Domhof eingeladen hatte. Frauen und Männer forderten dort öffentlich die überfällige Erneuerung der katholischen Kirche und eine ehrliche und konsequente Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche ein. Dabei beleuchteten sie symbolisch den Dom mit purpurfarbenen Strahlern und Taschenlampen.

„Vor fünf Jahren, nach der Veröffentlichung der MHG-Studie, haben sich kfd-Frauen und auch Männer unter dem Motto #MachtLichtAn in ganz Deutschland versammelt. In Klageandachten zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche haben sie damals schon ihre Erschütterung und ihr Entsetzen angesichts der Ergebnisse der Studie zum Ausdruck gebracht und für die Erneuerung der Kirche gebetet“, erklärte die kfd-Diözesanvorsitzende, Marie-Theres Jung. Nun hatte der kfd-Bundesverband deutschlandweit erneut zu einer  Aktion unter diesem Motto aufgerufen, um öffentlich zu machen, dass bisher zu wenig passiert ist.

Noch immer stünden häufig nicht die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufklärungsbemühungen, kritisierte sie. Zudem seien noch lange nicht alle Empfehlungen der für das Bistum Aachen vorgelegten Studie umgesetzt worden. Handlungsbedarf bestehe aus Sicht der kfd vor allem dabei, auch das Dunkelfeld zu beleuchten und betroffene Kirchengemeinden in der Aufarbeitung zu unterstützten, aber auch bei der Abkehr von klerikalen Strukturen. „Die systemischen Ursachen des Missbrauchs, insbesondere die männerbündischen Strukturen in unserer Kirche müssen beendet und beseitigt werden“, formulierten die Teilnehmenden. Dies sei gerade in der aktuellen Restrukturierung des Bistums Im „Heute bei Dir -Prozess“ von entscheidender Bedeutung.  

„Wir bleiben dran!“, lautete daher das einhellige Fazit des Abends.