"Mit Papst Leo XIV. ist gestern, am 8. Mai 2025, der zweite amerikanische Papst und der erste US-amerikanische Papst der Geschichte gewählt worden. Und nicht nur die Tatsache, dass er vom gleichen Kontinent wie Papst Franziskus stammt, verbindet ihn mit seinem Vorgänger, sondern auch das, was bisher über seine Haltung und Positionen bekannt ist. So gehört er dem Augustinerorden an, ist promovierter Kirchenrechtler und gilt als ein Mann der Mitte, der zuhört, Brücken bauen will, sich solidarisch zeigt mit Menschen, die unter Armut und Ausgrenzung leiden und sich für den Klimaschutz einsetzt.
Die vielen Jahre als Priester und Bischof in Peru haben Leo XIV. nachhaltig geprägt. Das war auch spürbar, als er bei seiner ersten Ansprache als neuer Papst ein paar Worte auf Spanisch an die Menschen seiner ehemaligen Diözese in Peru richtete. Seine Botschaft des Friedens, der Verständigung und Synodalität lässt hoffen, dass er sich auch als ein politischer Papst tatkräftig für Frieden und Gerechtigkeit weltweit einsetzen wird. Ob er offen ist für Reformen in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche bleibt abzuwarten. Bisher hat er sich in der Vergangenheit diesbezüglich eher reserviert und konservativ geäußert.
Als Katholischer Frauenverband stimmen wir dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bätzing, zu, der zur gestrigen Wahl von Leo XIV. zum Papst im Interview sagte: „Die Frauenfrage ist und bleibt die entscheidende Zukunftsfrage für die katholische Kirche.“ Die Frauenfrage geben wir dem neuen Papst mit und wünschen ihm für sein Amt Gottes Segen. Dabei fordern wir weiterhin mit lauter Stimme Reformen in der katholischen Kirche und den tatkräftigen Einsatz gegen Diskriminierungen aller Art, ganz besonders gegen die Diskriminierung von Frauen und queeren Menschen."
Yasmin Raimundo, Geistliche Leiterin des kfd Diözesanverbands Aachen
für den Diözesanvorstand