Frauen und Kirche:Bischofsgespräch mit kfd-Diözesanvorstand, Frauenseelsorgerinnen und Vertreter*innen von Maria 2.0
Vorbereitung auf die bevorstehende 5. Synodalversammlung
Das Gespräch fand in Vorbereitung auf die bevorstehende 5. Synodalversammlung in Frankfurt statt, weil Bischof Dr. Dieser Impulse aus dem Gespräch mit den Frauen mitnehmen möchte. Der Bischof geht zuversichtlich in die letzte Synodalversammlung, auch wenn er eingesteht, dass das Verhalten der kritischen fünf Bischöfe und auch die Reaktionen aus Rom nicht hilfreich sind und das Vorankommen erschweren. Aber wertvoll sei das gemeinsame Ringen um das, was zurzeit schon machbar sei.
Wie sieht es denn mit den Frauenthemen aus?
Der Grundtext „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ ist bei der Abstimmung durchgekommen. So sieht Bischof Dieser eine Chance für das Diakonat der Frau und die Priesterweihe, diese Themen sollen in Rom weiter geprüft werden. Alle Argumente, dass die Kirche kein Recht hat, Frauen die Weihe zu verweigern, stehen fest. Hier hat die Theologie-Professorin Dorothea Sattler gute Arbeit geleistet. Jetzt ist diese Frage an die höchste Autorität in der Kirche zu richten, an Papst und ein einzuberufendes Konzil.
Wie will Bischof Dieser im Bistum Aachen verfahren, wenn keine gemeinsame Linie in der Synodalversammlung gefunden wird?
Kann er beispielhaft voran gehen, wie im Bistum Essen, wo das Taufsakrament von Frauen gespendet werden kann? Diesen Schritt will er noch nicht gehen! Dem Vorschlag an einem Sonntag eine Frau im Dom predigen zu lassen, als sichtbares Zeichen einer Veränderung, konnte der Bischof nicht zustimmen. Er wolle in diesen Entscheidungen nicht vorpreschen.
Der Wunsch nach einem Apostelleuchter mit einer 13. Kerze für die Apostelin Maria von Magdala in den Aachener Kirchen wurde ausgesprochen. Wie dringlich die sofortige Umsetzung von Reformen sei, wurde im Gespräch sehr deutlich: Dies zeigt nicht nur die hohe Anzahl der Menschen, die aus der Kirche austreten.
Rom habe auch noch nicht alles gestoppt!
Bischof Dieser kritisierte die fünf Bischöfe, die sich in einem Brief an den Papst gewendet haben, um den Weg der Reformen zu stoppen. Man wisse nichts über den genauen Inhalt des Briefes und diese in Eigenregie vorgenommenen Schritte, seien für den Prozess schädlich, könnten ihn aber nicht aufhalten. Die fünf „Quertreiber“ seien nicht die konstruktive Mehrheit der Bischöfe, die in kleinen Schritten den Weg der Reformen weitergehen wollen. Im Grunde wolle auch der Papst eine Veränderung, aber er traue dem deutschen Reformprozess nicht.
Resümee am Ende des Gespräches:
• Die Gesprächsrunden sollen in regelmäßigen Abständen weitergeführt werden.
• Die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten soll in den Blick genommen werden; sie könnte paritätisch besetzt sein.
• Die priesterliche Identität und das Selbstverständnis sollen zur Diskussion gestellt werden.
• Das Thema Frauen erhält bei der Heiligtumsfahrt einen besonderen Stellenwert.
• Ein Frauentag, zu dem auch Priester eingeladen werden, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, soll geplant werden.